Unsere Geschichte

Dr. Andrew Foster (1925-1987)
Dr. Andrew Foster wurde am 27. Juni 1925 in Ensley, Alabama (USA) geboren. Im Alter von elf Jahren hatte er eine Hirnhautentzündung. Seither war er vollständig gehörlos. Mit 17 Jahren nahm er Jesus Christus als Retter auf. Er studierte an der Gallaudet-Universität für Gehörlose in Washington und an anderen Universitäten.

Schon bald spürte Dr. Foster: Gott ruft ihn nach Afrika. Dr. Foster soll den Gehörlosen in Afrika das Evangelium von Jesus bringen. Er soll auch dafür schauen, dass die Gehörlosen in Afrika eine Ausbildung bekommen.

Dr. Foster begann, Informationen über die Gehörlosen in Afrika zu sammeln. Das war schwierig. Man wusste damals (1950–1955) fast nichts über Gehörlose in Afrika. In ganz Afrika, auf dem ganzen Kontinent, gab es vielleicht 10, 12 Gehörlosenschulen – etwa gleichviel wie in der Schweiz heute!
Viele Länder in Afrika waren damals noch Kolonien (=nicht selbständige Staaten, sondern abhängig von Frankreich, England usw.).
Damals wurden sie langsam in die Freiheit entlassen. das bedeutete. grosse politische Aenderungen und natürlich keine Zeit und kein Geld für Gehörlosenschulen!    Aber Dr. Foster hatte grosses Vertrauen in Gott. Er gab nicht auf. Zwei Lieblingsverse von Dr. Foster waren:

♦  Matth. 6, 33:
Gebt nur GOTT und SEINER Sache den ersten Platz in eurem Leben, so wird ER euch alles geben, was ihr nötig habt.

♦  Jesaja 29, 18:
An jenem Tag werden die Gehörlosen die Worte des Buches (= Bibel) hören.

Dieser Vers steht übrigens auch auf dem Eingangstor der Gehörlosenschule in Cochabamba, wo Andreas Kolb arbeitet!

Damals durften schwarze Amerikaner nicht nach Afrika. Deshalb gründete Dr. Andrew Foster 1956 eine Missionsgesellschaft die ‹christliche Mission für gehörlose Afrikaner›.
1957 reiste Dr. Andrew Foster zum ersten Mal nach Afrika. Er besuchte die Länder Liberia, Ghana und Nigeria. In Ghana ging eine Türe auf. Dr. Andrew Foster konnte noch 1957 seine zwei ersten Schulen gründen!
1959 führte Gott Dr. Andrew an den Weltkongress für Gehörlose nach Wiesbaden (D). Dort waren 3000 Leute, um über die Gehörlosen in der Dritten Welt zu diskutieren. die erste Person, die Dr. Foster dort traf, war eine Gehörlose aus Berlin. Zwei Jahre später wurde sie seine Frau!
Die Hochzeit fand in Nigeria statt. Warum? Weil Dr. Foster und seine (damals) zukünftige Frau 1960 eine neue Gehörlosenschule gründen konnten – eben in Nigeria!
In den nächsten Jahren konnte das Ehepaar Foster weitere Gehörlosenschulen gründen. Sie kümmerten sich um Finanzen, Aufbau, Aufklärung usw. Damals war es in Afrika sehr schwierig. Man wusste nichts über Gehörlose. Man musste zuerst aufklären und informieren. Doch, Gehörlose können sprechen lernen. Doch, sie können einen Beruf lernen. Doch, Gehörlose können heiraten und eine Familie haben. Doch, Gehörlose können selbständig leben usw. usw. Viele Gespräche mit Eltern, Beamten, Kirchen…

Dr. Foster und seine Frau hatten fünf Kinder. Sie gingen in den USA zur Schule. Deshalb blieben sie ab 1975 mit der Mutter dort zu Hause.
Dr. Foster war dann jahrelang ein halbes Jahr in den USA, bei der Familie, hielt Vorträge und versuchte, Spendengeld zu bekommen.
Dann war er wieder ein halbes Jahr in Afrika, gründete neue Schulen, besuchte die alten Schulen, half Probleme lösen, bildete Leute zu Gehörlosenlehrern aus, dann wieder ein halbes Jahr in den USA, usw.

1975 wurde Frau Dr. Foster schwer krank. Krebs! Die Ärzte sagten: unheilbar. Doch Gott ist grösser als die Ärzte. Frau Dr. Foster wurde wieder gesund, dank viel Gebet und Gottvertrauen!

1957 hatte Dr. Foster die ersten zwei Schulen in Ghana gegründet. Dreißig Jahre später, 1987, hatte er schon viel, viel mehr erreicht:

♦  zwei Gehörlosenzentren (in Accra/Ghana und in Ibadan/Nigeria)<>31 Gehörlosenschulen(!) in 13 Ländern: Ghana, Nigeria, Elfenbeinküste, Togo, Tschad, Senegal, Benin, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Zaire, Burkina  Faso, Gabun und Burundi.
♦  ungefähr 35(!) Bibeltreffs, Sonntagsschulen und Gemeinden für Gehörlose (in denselben 13 Ländern und in Kenia, Sierra Leone, Kingo und Guinea).
♦  Ausserdem holte Dr. Foster Leute aus Mali, Uganda, Aethiopien, Sambia, Simbabwe, Tansania und Ruanda auf seine Zentren und bildete sie aus: als Lehrer und auch in der Bibel.

Dr. Fosters Ziel war immer: die Afrikaner ausbilden und evangelisieren. viele, viele gehörlose Afrikaner haben dank Dr. Foster eine Ausbildung bekommen, Lesen und Schreiben gelernt. Sie können eine Beruf ausüben und haben Familie. Einige haben sogar in den USA studieren können
Und viele, viele afrikanische Gehörlose haben so Jesus Christus gefunden. Obwohl fast alle Länder moslemisch sind!

Unglaublich, wie Gott diese Arbeit gesegnet hat!

Dann kam der 3. Dezember 1987. Dr. Andrew Foster bestieg das Flugzeug von Goma (Zaire) nach Nairobi (Kenia). Das Flugzeug geriet in Regen und Nebel und stürzte ab. Dr. Andrew Foster verlor sein Leben. Er wurde am Absturzort begraben, denn er hatte es so gewünscht.
Zehn Tage später, am 13, Dezember 1987 schrieb seine Frau Berta einen Rundbrief. Darin steht (neben anderem)

«Wir vermissen ihn (Dr. Foster) sehr, und so geht es auch sehr vielen Afrikanern. (…) so wie nach jedem Winter der Frühling kommt, so lässt Gott nach dem Tode seines Dieners andere aufstehen, die die Arbeit fortsetzen: (…)
Ich (Frau Dr. Foster) werde meinem geliebten Herrn Jesus Christus weiter dienen.»

Aus der Gemeinschaft Januar 1996